Höhenmedizin

Leistungsdiagnostik, sportmedizinische Untersuchung

Der Höhentourismus mit Bergsteigen und Trekking in den Bergen dieser Welt nimmt stetig zu. Da in der Höhe der Sauerstoffgehalt in der Luft sinkt, kann der Aufenthalt in Höhen über 2000 m oder ein zu schneller Aufstieg zu speziellen Krankheitsbildern führen – auch bei ansonsten gesunden Menschen.1 Jedoch stellt auch die individuelle Anfälligkeit des Bergsteigers ein Risikofaktor für die akute Bergkrankheit dar und deren Auftreten bei einer unselektionierten Bergsteigerpopulation über 4500 m beträgt 50%.2 Ist die akute Bergkrankheit häufig nur lästig, können ein Höhenlungenödem oder ein Höhenhirnödem lebensgefährlich werden, umso mehr, da man sich in der Abgeschiedenheit der Berge befindet, wo meist keine (zügige) medizinische Versorgung möglich ist. Bei Patienten mit internistischen, vor allem pulmonalen und kardialen Vorerkrankungen können durch den Sauerstoffmangel Symptome der Grunderkrankung auftreten.1 Die Höhenmedizin ist ein Teilgebiet der sogenannten Gebirgsmedizin und befasst sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Aufenthalten des Menschen in großen Höhen, insbesondere beim Höhenbergsteigen. Gerade im Bergsteigen ungeübte Menschen können enorm von einer professionellen Einschätzung des eigenen körperlichen Zustandes bzw. der Leistungsfähigkeit, sowie einer ausführlichen Aufklärung über möglicherweise eintretende höhenbedingter Erkrankungen und deren Behandlung, profitieren.3

Eine gute Planung des Aufstiegs und der Akklimatisation sind daher unerlässlich und die entsprechende Reiseapotheke sollte wohl überlegt sein. Gewisse Vorerkrankungen (z.B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Asthma bronchiale oder COPD) können für einen Aufenthalt in großer Höhe ein erhöhtes Risiko darstellen und sollten vor einem Aufstieg in die Höhe entsprechend abgeklärt, bzw. eingestellt sein.3 Gerne beraten wir Sie im Vorfeld einer Reise mit Höhenaufenthalten bezüglich höhenmedizinischer Aspekte und der Einschätzung des Erkrankungsrisikos durch das geplante Höhenprofil der Reise. Wir entwickeln gemeinsam Strategien für Ihren Aufstieg und die nötige Akklimatisation, um etwaigen Höhenkrankheiten vorzubeugen. Darüber hinaus bereiten wir Sie darauf vor, wie sie entsprechende Höhenkrankheiten behandeln können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Reisevorbereitung stellt die Sicherstellung eines vollständigen Impfschutzes dar und wir beraten Sie auch diesbezüglich gerne.

Für längere Aufenthalte in großer Höhe im Rahmen beruflicher Tätigkeit, bieten wir im Vorfeld der Reise ergänzende Untersuchungen und eingehende Beratung der betreffenden Person und dem betreuenden innerbetrieblichen Arbeitsmediziner an. In diesem Zusammenhang kann dann eine arbeitsmedizinische Höhentauglichkeit evaluiert und dokumentiert werden.

Wenn Sie Interesse an einer höhenmedizinischen Vorbereitung in unserer Praxis haben, bitten wir Sie bei der Terminvereinbarung folgende Dinge anzugeben:

– Wie ist Ihr körperlicher Fitnesszustand (niedrig, gut, sehr gut)?
Was sind die von Ihnen regelmäßig durchgeführten Sportarten?
– Wann war der letzte Check beim Kardiologen?
– Sind Vorerkrankungen bekannt und wenn ja, welche?
– Wohin soll es gehen?
– Bitte geben Sie besondere Fragen, die Sie vielleicht haben, an.

Bitte bringen Sie alle vorhandenen Vorsorgeuntersuchungen mit, sowie Ihren Impfpass. Dies ermöglicht es uns, Ihnen eine umfassende Empfehlung zu Ihrem Vorhaben in großer Höhe zu geben.

1 Physiol Rep. 2015 Mar;3(3). pii: e12325. doi: 10.14814/phy2.12325. Remote ischemic preconditioning delays the onset of acute mountain sickness in normobaric hypoxia. Berger MM, Köhne H, Hotz L, Hammer M, Schommer K, Bärtsch P, Mairbäurl H.
2 Basiswissen für die höhenmedizinische Beratung. Basic Medical Advice for Travelers to High Altitudes. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(49): 839-48; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0839. Schommer, Kai; Bärtsch, Peter
3 Buch: Praktische Sportmedizin. Christoph Raschka, Lutz Nitsche (Hrsg.). Thieme Verlag (Heidelberg) 2016 328 S., 120 Abb., ISBN: 9783131756213. Kapitel „Höhenmedizin“ von Lorenz Hotz und Marc M. Berger, S. 236-239.